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Für
mich beginnt nun die phallische oder infantil-genitale Phase.
Ich
realisiere meine eigene Geschlechtlichkeit und die der Familienmitglieder. Der
natürliche Wissensdurst auf sexuellem Gebiet ist für meine außerordent-lich
schamhaften Eltern ein peinliches Problem.
Sie
können nicht anders reagieren als die inzestuösen Strebungen ihres Kindes
abwehren. Diese, jedoch übertriebenen Abwehrreaktionen der Eltern führen bei
mir zu noch mehr Neugierde.
Der
"Mut zum Fragen und Denken" wird von den Eltern unterdrückt.
Aus schulischer Sicht kann man nur sagen, dass meine
Fähigkeit zum flexiblen Denken und somit auch meine Auffassungsfähigkeit, in
dieser Phase stark von den Eltern zum Negativen beeinflusst wurde.
Mit
dem nun beginnenden Erziehungskonzept meiner Eltern, beginnt für mich die
Leidensgeschichte meiner Kindheit.
Die
durch Kultur, Religion und Geschichte (hier, Nazi-Schulsystem) verinnerlichten
Verhaltensmuster und Zwänge werden direkt auf mich übertragen.
Für
den Führer dienten Kinder nur als Mittel zum Zweck. Kinder waren das Eigentum
der Eltern ( etwa so wie Vieh oder Hausrat) und hatten sowohl den Eltern als
auch dem Führer selbst, Respekt, Gehorsam und Ehrfurcht entgegenzubringen. Mit
diesem falschen Erziehungsbild sind meine Eltern aufgewachsen.
Aus
den Erziehungsschriften der Ärztin Johanna Haarers (1900–1988) wird deutlich,
wie sehr die ideologische Forderung nach Härte im Nationalso-zialismus auch den
Umgang mit Kleinkindern geprägt hat. Sie behandelt Kinder ab der Geburt als Wesen,
deren Schreien und Flehen nicht nachgegeben werden soll. Der Aufbau einer
liebevollen Beziehung zwischen Eltern und Kindern soll verhindert werden, wobei
die Kindererziehung selbstverständlich Aufgabe der Mutter ist.
Gefühle
kann sich die "deutsche Familie" nicht leisten, sie behindern
nur die Erziehung.
In Wirklichkeit wurde es den Eltern so leichter gemacht,
sich von ihren Kin-dern zu trennen. Eine ganze Generation war stolz darauf,
dass ihre Kinder für Deutschland und den Führer, in den Tod geschickt wurden.
Und obwohl meine Eltern beide den tragischen Ausgang dieser volksverdummenden
Erziehung erlebt haben, sind sie jetzt, da sie erwachsen sind ?, nicht in der
Lage, diese falschen Regeln zu erkennen
und zu versuchen es besser zu machen?
Wie
viele der verführten Generation, können sie die Vergangenheit nicht richtig
aufarbeiten und die dringend nötigen Konsequenzen daraus ziehen.
Die
Kirche, sah ihre Einstellungen und Werte, im Nazi-Schulsystem nicht
bedroht.
Schließlich
war ihr fünftes Gebot "Du sollst Vater und Mutter ehren, damit es Dir wohl
ergehe auf Erden" schon immer Leitsatz der Erziehung. Jede Regung gegen
die Eltern galt als besonders verwerfliches Verbrechen.
Kurzum,
wenn man diese Vorgeschichte kennt, dann ist es klar, auf welchen Grundwerten
meine Erziehung aufgebaut wurde.
Die
Erziehungsmittel waren Willkür, Gefühlskälte, Dressur, Abrichtung,
Manipulation, Einschüchterung usw. zum Zwecke, die Macht und Autorität der Eltern zu festigen.
Erziehungsziele
waren eindeutig die "preußischen Tugenden" wie Ordnung, Fleiß,
Sauberkeit, Gehorsam, Respekt usw.
Die
physischen und psychischen Grausamkeiten dieser macht- und
autori-tätsorientierten Erziehung wurden den Eltern nie bewusst.
Die
von der Natur vorgelebten Erziehungswerte (man kann sie bei vielen Tieren
sehen) wie, Schutz, Liebe, Fürsorge, Verantwortung, Gefühl usw. wurden
verleugnet, verdrängt, waren nicht existent.
Die
Hauptaufgabe der Eltern "die Erziehung als liebevolle Unterstützung auf
dem Weg zum bewussten und verantwortungsvollen Mitmenschen" war dieser
verführten und verkorksten Generation überhaupt nicht bekannt.
Zurück,
zu dem jetzt vierjährigen Knaben Alex.
Trotz
allem realisiere ich, dass Stimulation der Sexualorgane intensiver und
angenehmer als alle Sinnesmodalitäten, allerdings von den Eltern aus-drücklich
unerwünscht, sind. Sexuelle Betätigung ist sogar absolut verboten.
Da
das Verbot die Lust der Stimulation aber nicht vermindert, sondern in einem
gewissen Sinne sogar noch erhöht, gerate ich automatisch in einen Konflikt
darüber.
Da
ich nun in der Lage bin, die Geschlechter zu erkennen, stellt sich bei mir ein
differenziertes Verhalten gegenüber Jungen, Mädchen, Männern und Frauen ein.
Schnell
wird mir klar, das Mädchen und Frauen eher das schwache Geschlecht sind, sie
haben sich nämlich den Wünschen und Anordnungen der Männer zu fügen.
Sobald
die Männer jedoch aus dem Haus sind, meinen die Frauen, sie könnten die Macht
an sich reißen und ihre Frustrationen bei den Kindern abladen.
Welch
lächerliche Figur sie, besonders meine Mutter und ihre Schwester Margot (die
bei jedem lauten Wort ihres Herrn und Gebieters erbleichen) dabei abgeben,
ist unbeschreiblich.
Es gibt in der Politik Streit über die
Wiederbewaffnung. Am
Ende entsteht die Bundeswehr.
Aufstand in Ungarn gegen das
stalinistische Regime. Der Auf-
stand wird von den Russen
niedergewalzt.
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