Freitag, 13. November 2015

Autobiografie Seite 1





                                

                                                         1952
                                                                        

1. Spirituelle Erinnerung:

Mit zwei anderen Geistwesen zusammen betrachten wir Möglichkeiten zur Inkarnation. Ich habe mir meine Eltern selbst ausgewählt damit meine Seele weitreichende Erfahrungen über die *Liebe machen kann. Meine Seele taucht in die Körperlichkeit hinab.
An die physische Geburt, heraus aus der Enge der Begrenzung, kann ich mich sehr gut erinnern.
*um zu erfahren was Liebe ist muss man zuerst erfahren was Liebe nicht ist.










Am 17. Juli werde ich, Alexander Palm, männlich, in Hoengen Ortsteil Begau,
Gartenstraße 13, als Kind der Eheleute Peter Günter und Anna Elisabeth Palm (geb. Schneiderwind) geboren. Die Eltern sind seit dem 10.11.1950 verheiratet. *(die biologische Mutter von Peter Günter hieß Maria Elisabeth Palm geb. Kaldenbach. Verstorben und zuletzt wohnhaft in Mariadorf.

Das Haus (Gartenstraße 13) ist ein Einfamilien-Siedlerhaus, irgendwann vor
dem zweiten Weltkrieg (ca. 1935) erbaut. Meine Eltern und ich wohnen ab
jetzt in zwei Zimmern im Dachgeschoss (Küche und Eltern-Schlafzimmer), zur Miete bei meiner Oma (mütterlicher Seit´s)

Im Erdgeschoss (3 Zimmer, Keller, kein Bad) wohnt Margareta Odilie Schneiderwind geb. Steffens, die Mutter meiner Mutter, mit ihren Kindern Willi, Peter, Fritz und Otti. Es gibt noch zwei weitere Kinder, Margot und Ludwig.

Die Hochzeit von Margot müsste so um 1956 gewesen sein. Ich kann mich daran nur noch schwach erinnern.


In der unteren Reihe knie ich ganz links vor meiner Oma direkt neben dem Hochzeitspaar

An den unverheirateten Ludwig kann ich mich sehr wohl erinnern, jedoch wohnte er nicht ständig im Haus seiner Mutter. Einen Vater haben die Kinder nicht mehr.

Odilie´s Ehemann Josef gehört zu den vielen, nach dem zweiten Weltkrieg vermissten, deutschen Soldaten. Ich kenne sein Gesicht nur von Bildern.

Für mich beginnt das Leben, wie für alle Neugeborenen, mit der oral-sensorischen Phase (Urvertrauen gegen Misstrauen).

Nach dem Psychologen Sigmund Freud umfasst sie die ersten vier bis sechs Lebensmonate. In dieser Phase ist orale Stimmulation mein Hauptinteresse, begleitet von einfachen Körperbewegungen.

Ich habe noch keine Vorstellung von der Welt und von den Menschen, die mich
pflegen. Berührungen und unterschiedliche Stimmen habe ich aber vermerkt,
mein Realitätskonzept kennt jedoch noch keine Personen.

Ausdruck meines psychischen und physischen Zustandes sind Weinen und Schreien. Allmählich entwickelt sich daraus der gerichtete Schrei, der Appell an die Mutter, dass irgend etwas geschehen oder irgendeine Abhilfe meiner narzißtischen Bedürftigkeit, geschaffen werden möge. Da ich (nach Schilderung einiger Haus-Mitbewohner) oft weine und schreie, wird mir entweder diese Abhilfe verwehrt, ich bin krank, oder ich bin unerwünscht.

Durch meine anscheinend nur mangelhaft befriedigten Bedürfnisse, entwickele
ich schon in dieser frühen oralen Phase Ur-Mißtrauen und dieses wird mich fast mein Leben lang begleiten.

Thesen über die möglichen Ursachen für mein Ur-Mißtrauen.

Da ich nicht krank bin, bleiben nur noch zwei Möglichkeiten.

1. Meine Eltern verwehren mir absichtlich die Abhilfe meiner Bedürftigkeiten.
   
    Warum sollten sie so etwas tun?
   
    Nun, es wäre denkbar, dass sie durch das System der Nazi-Diktatur, völlig
    falsche Vorstellungen von der Erziehung eines Kleinkindes erworben haben.
   
    Jedoch ist diese Annahme eher unwahrscheinlich, da bei den Geschwister-
    konfigurationen von beiden Elternteilen (Mutter älteste Schwester, Vater äl-
    tester Bruder) eine frühe Übernahme von Verantwortung und Fürsorge für
    die Geschwister nötig wurde. Außerdem hatte meine Mutter in Odilie, ein sehr
    gutes Beispiel für die Mutter- und Erziehungsrolle. Ist also die menschenver-
    achtende Schul- und Gesellschaftserziehung der Nazi-Diktatur für die Un-
    fähigkeit meiner Eltern verantwortlich?

2. Meine Eltern verwehren mir die Abhilfe meiner Bedürftigkeiten, weil ich un-
    erwünscht bin.
   
    Vieles spricht für diese These. In der Mutterideologie wird oft die Tatsache
    verdrängt, dass Kinder nicht immer Wunschkinder sind (vielleicht haben sie
    sich beispielsweise ein Mädchen gewünscht, oder der Zeitraum ist un-
    passend), im Gegenteil viele Kinder bleiben ihr Leben lang unerwünscht.

    Bei diesen Kindern sind die Leidensformen vielfältig. Psychische Störungen,    
    Charakterstörungen, Delinquenz, soziale Unangepasstheit oder Beziehungs-
    probleme sind die Folgen. Vor allen Dingen laufen sie Gefahr ihren eigenen
    Kindern auch keine Liebe entgegenzubringen.

Welche Fakten unterstützen die These des „unerwünscht seins“?

Unerwünschte Kinder sind nach der Geburt auffallend unruhig, sie schreien viel,
sind leicht irritierbar, erbrechen häufiger, schlafen weniger und reagieren unge-
wöhnlich empfindlich auf Geräusche. Diese beschriebenen Symptome sind (nach
Erzählungen) gänzlich bei mir feststellbar.

In einer wissenschaftlichen internationalen Studie wurden die Leiden der „uner-
wünschten“ Kinder über einen längeren Zeitraum untersucht. Nachfolgend sind
die wichtigsten Punkte herausgearbeitet:

         - sie haben eine unsichere Kindheit (stimmt)
         - sie können nur selten weiterführende Schulen besuchen (stimmt)
         - sie werden straffällig (stimmt)
         - sie haben im Zeitraum von 14 bis 16 Jahren deutlich mehr Schwierig-
                   keiten, als andere Gleichaltrige (stimmt)
         - ihre Lehrer bezeichnen sie als weniger angepasst und ungehorsam
         - sie fühlen sich missachtet und unterdrückt (stimmt beides)
         - sie werden psychisch misshandelt durch, Nichtbeachtung, Liebesent-
                   zug, lächerlich machen und herabsetzen vor anderen (stimmt)
         - sie werden unter dem Vorwand des Geldmangels in der äußeren Pfle-
                   ge vernachlässigt. (stimmt)

Alle dieser genannten Punkte treffen für mich, in meiner Kindheit zu.

Um die Weihnachtszeit setzt bei mir die späte orale Phase ein, sie soll bis zum
Ende des ersten Lebensjahres dauern. In dieser Zeit werden meine Betätigungen, Motive und Hauptinteressen erweitert.

Aktivere und aggressivere orale Betätigungen wie Beißen und Kauen, aber auch
Zurückweisen, etwa durch Ausspucken, und die Differenzierung der Körpermotorik kommen hinzu. Ich lerne zu kriechen und zu sitzen, mich selbst aufzusetzen sogar kurzzeitig aufzustehen.

Meine Lautäußerungen werden differenzierter. Ich verwende eine Anzahl unter-
schiedlicher Lall-Laute. Sie haben allerdings noch keine Mitteilungsfunktion, sondern drücken innere Zustände aus. Ich bin nun in der Lage, zwischen der Pflegeperson und mir selbst zu unterscheiden (Lösung aus der Symbiose mit der Mutter). Erste Nachahmungsversuche des Verhaltens meiner Mutter sind zumindest gelegentlich erkennbar. Ich halte beispielsweise die Flasche zusammen mit der Mutter, manchmal will ich sie auch ganz alleine halten. Beim Windelnwechseln greife ich nach den Windeln.


Mit der Unterscheidung zwischen mir selbst, meiner Mutter und der restlichen
Welt werden auch meine Ängste verändert. Da ich durch Verschlingen, Dinge
verschwinden lassen kann, fürchte ich am meisten, selbst verschlungen zu wer-
den. Da meine Mutter vorübergehend immer wieder verschwunden oder abwe-
send ist, richtet sich mein Zorn gegen sie, und ich möchte sie am liebsten ver-
schlingen.

Sicher ist, daß ich mit zunehmender Sprachentwicklung solche Phantasien und
insbesondere solche Ängste auch äußere. Der menschenfressende Riese, oder der verschlingende Wolf, Löwe oder Wal sind etwas später für mich faszinierende Gestalten.


         Schlagzeilen des Jahres.

         24.7   die erste „Bild-Zeitung“ erscheint (Preis 10 Pfg.)

          


         26.7   33-Jährig stirbt die argentinische Präsidentengattin
                   Evita Peron
       
         27.7   Der Star bei den olympischen Spielen in Helsinki heißt
                   Emil Zatopek der über 5000m, 10000m und im Marathon-
                   lauf Gold gewinnt.

         10.9   In Luxemburg unterzeichnen die Bundesrepublik und Israel
                   ein Wiedergutmachungsabkommen. Drei Milliarden Mark
                   zahlt Deutschland als Entschädigung für die finanziellen
                   Folgen des Holocausts.

         24.12 Der Film „Casablanca“ läuft, nach vorheriger Zensur, in
                   deutschen Kinos an.

         25.12 Der NWDR beginnt mit dem regelmäßigen TV-Betrieb.










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